Die Tradition der Knabenchöre reicht zurück bis ins Mittelalter. Weil es Frauen lange Zeit nicht erlaubt war, in der Kirche zu singen, übernahmen Jungen vor dem Stimmbruch die Sopran- und Altpartien in den geistlichen Chorwerken. Doch längst haben sich die Zeiten geändert, und immer wieder stellt sich die Frage, ob es nicht zeitgemäßer wäre, Buben und Mädchen gemeinsam zu unterrichten. Für Aufsehen sorgte jüngst der Fall einer Mutter, welche die Aufnahme ihrer Töchter in einen Knabenchor sogar juristisch erzwingen wollte. Puristen wenden ein, dass der Klang einer Knabenstimme unverwechselbar sei und erhebliche Teile der Kirchenmusik eben just für dieses spezielle Timbre komponiert worden seien. Aber was weiß man eigentlich über den Klang einer Knabenstimme? Wie wird sie ausgebildet und entwickelt? Könnte man mit gemischten Chören ähnliche Ergebnisse erzielen? Kurzum: Brauchen wir noch Knabenchöre? Und wie arbeiten sie heute?
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